Teppichstädter gehen wieder über die volle Distanz

Im Vorfeld hatten alle Beteiligten und Zuschauer sicher niemals gedacht, dass der Abend so verlaufen würde. Zu Gast in der heimischen Festung war der Tabellenzehnte MTV München. Die Favoritenrolle lag dabei klar bei den Teppichstädtern und wurde in der Ansprache vor dem Spiel von Trainer Krug auch entsprechend deutlich formuliert. Allerdings hatten die Bayern dann doch etwas dagegen, nur als Punktelieferant in der Halle abgetan zu werden und lieferten ihre vermutlich beste Saisonleistung ab.

Der erste Satz startet ausgeglichen. Keine Mannschaft kann sich entscheidend absetzen. Auf eine Aufschlagserie von Laurenz Stellwag zur Mitte des Satzes, der die Münchner mit 15:11 in Führung bringt, folgt eine Aufschlagserie von Paul König, der nach zuletzt zwei verpassten Spielen wieder mit auf dem Parkett stand, wodurch die Oelsnitzer wieder gleichziehen können. Bis in die Crunchtime gelingt es keinem Team, die Weichen für den Satzerfolg zu stellen. Als dann beim 22:22 abermals Laurenz Stellwag mit der blau gelben Pille an die Linie schreitet, verlässt er diese erst beim 25:22 Satzgewinn der Underdogs wieder. Zu viele Fehler im Angriffsspiel verhindern hier den Satzgewinn der Vogtländer und bringen die Gäste mit 1:0 nach Sätzen in Führung.

Spätestens jetzt war den Teppichstädtern klar, dass hier keineswegs Kanonenfutter in der Halle steht, sondern ein Gegner, der mindestens auf Augenhöhe spielt. Also besinnen sich die Oelsnitzer auf die Werte der letzten Wochen und nehmen den Kampf an. Jürgen Hanitzsch sorgt zu Beginn des zweiten Satzes dafür, dass die Hausherren sich einen kleinen Vorsprung erspielen können. Auch wenn MVP Jeremias Tschannerl zur Mitte des Satzes nochmal verkürzen kann, gelingt es den Angreifern um den wertvollsten Spieler des Abends, Jonas Krug, die eigenen Bälle im K1 zu verwandeln und auf 1:1 nach Sätzen auszugleichen.

Im dritten Satz stockte der Angriffsmotor der Sperken jedoch wieder. Die extrem starke Feldabwehr der Münchner entschärft zahlreiche Bälle und Tschannerl, der in dieser Phase der Begegnung nahezu jeden Ball von Zuspieler Luis Brandt vorgesetzt bekommt, liefert einen Punkt nach dem Anderen. Mit 19:25 geht der Satz klar an die Gäste.

Christian Böhm, der Mitte des dritten Satzes für Ben Becher in die Begegnung gekommen war, sorgt im vierten Satz für deutlich mehr Bewegung auf dem Feld und kann auch seine Bälle im Angriff immer wieder intelligent verwandeln. Auch Julian Schubert und Franz Masur tragen mit guter Blockarbeit und punktuell eingesetzten Angriffen wesentlich dazu bei, dass der Satz schlussendlich mit 25:22 in die Bücher geht und der VSV zum dritten Mal in Folge in die Verlängerung muss.

In dieser sah es lange Zeit so aus, als könnte man die zwei Punkte für die Tabelle dann doch eintüten und den Gegner als Verlierer aus der Halle schicken. Allerdings war es dann abermals Laurenz Stellwag, der dem Oelsnitzer Annahmeriegel einiges Kopfzerbrechen bereitete. Den Rest besorgte der Münchner Block, der in dieser Phase gleich dreimal in Folge zupacken und somit sogar einen Matchball zum 14:13 aus Sicht der Gäste bescherte. Da hier wieder der Sideout der Sperken wackelte, hatte Jeremias Tschannerl sogar den Sieg auf der Hand. In diesem Moment war es allerdings Franz Masur, der mit einem krachenden Block den Sieg der MTV’ler zunichtemachte. Nach knapp zweieinhalb Stunden Spielzeit konnte die ganze Halle dann den Sieg der Teppichstädter bejubeln.

Schon in der kommenden Woche wollen die Zuschauer in der Oelsnitzer Halle wieder Grund zum Jubeln haben, wenn der VC DJK Amberg im Vogtland gastiert, bevor die Mannschaft von Trainer Krug in der Folgewoche mit einem Auswärtsspiel in Schwaig die Hinrunde beendet.