Es wird noch einmal richtig knapp in der Oststaffel der 1. Ringer- Bundesliga, sowohl beim Kampf um den direkten Einzug in die Play-Off’s, als auch im Abstiegskampf werden die Entscheidungen erst am letzten Kampftag fallen.

Die Erstligaringer des AV Germania Markneukirchen waren beim SC Kleinostheim chancenlos, die Vogtländer unterlagen am Untermain mit 8:20 recht deutlich.
Schon beim Wiegen wurde deutlich, der SC Kleinostheim kämpft noch um den direkten Einzug in die Play-Offs und wollte gegen Markneukirchen nichts anbrennen lassen. Das Trainergespann Yildiz / Weisenberger schickte die volle Kapelle über die Waage und auf die Matte. Muhammet Cekir (57 kg/GR) bekam in seinem zweiten Kampf im Trikot des AVG die Härte der Bundesliga zu spüren und unterlag seinem türkischen Landsmann Adem Uzun nach nicht einmal zwei Minuten mit 0:17. Auch Magomedgadzhi Nurasulov (130 kg/FR) hatte gegen Daniel Ligeti, den EM-Dritten dieses Jahres keine Chance, der ungarische Routinier holte allein in den letzten, beiden Kampfminuten 5 Punkte zum 8:0, was weitere drei Mannschaftszähler auf das Konto der Gastgeber brachte.
Als auch Roman Walter (61 kg/FR) gegen Niklas Stechele mit 0:9 den Kürzeren zog, führte Kleinostheim schon mit 10:0. Doch dann das zwischenzeitliche Aufbäumen des AVG, Luca Dariozzi, der sich in der Rückrunde im höheren Halbschwergewicht der Mannschaft zur Verfügung stellt, gewann trotz 5 Kilo Gewichtsunterschied mit 18:2 durch technische Überlegenheit. Im letzten Duell vor der Pause gab es ein spannendes Duell zwischen Dustin Scherf (66 kg/GR) und Ilir Sefai. Scherf lag zur Pause mit 4:5 zurück, doch es gelang dem Routinier nicht, den Kampf noch einmal zu drehen, am Ende unterlag der AVG-Leichtgewichtler mit 4:6. Pausenstand damit 11:4 für Kleinostheim.

Nach der Pause war es einmal mehr Patryk Dublinowski (86 kg/FR), der in hervorragender Verfassung ist und auch den sechsten Kampf in Folge in der Rückrunde für sich entschied. Der AVG schaffte den 6:11-Anschluss, doch dann war der SC Kleinostheim wieder am Zug. Justin Müller (71 kg/FR) unterlag gegen Marcel Wagin mit 0:9, während sich Serjan Simonyan (80 kg/GR) gegen den Moldawier Alexandrin Gutu, der in diesem Jahr Europameister und Vize-Weltmeister in der Altersklasse U-23 wurde, noch in der ersten Kampfminute, nach einem Konter auf beiden Schultern wiederfand. Beim Stand von 18:6 war der Kampf noch vor den beiden, abschließenden Weltergewichtsbegegnungen zugunsten der Gastgeber entschieden.

Auch Maximilian Simon (75 kg/GR) hatte beim 0:4 gegen Artur Tatarinov das Nachsehen, erst im letzten Duell des Kampfabends gab es noch einmal Punkte für den AVG, Rasul Shapiev (75 kg/FR) bezwang den starken Rumänen Zurab Kapraev mit 5:2 Punkten, doch waren die erkämpften beiden Mannschaftszähler nur noch Ergebniskosmetik zum 8:20 aus Sicht der Gäste aus dem Vogtland.

„Einige Kämpfe hätten anders laufen können, doch insgesamt geht der Sieg von Kleinostheim in Ordnung, gegen die Spitzenteams in voller Besetzung ist einfach nicht mehr drin“, so AVG-Trainer Andre Backhaus, der vor allem der 12:13-Heimniederlage gegen Schorndorf nachtrauert.

Die Hoffnung stirbt zuletzt – Entscheidung über Abstieg wird auf den letzten Kampftag verschoben

Die Situation im Abstiegskampf spitzt sich fast schon dramatisch zu, da Greiz und Lichtenfels am vergangenen Kampftag ihre Kämpfe gewinnen konnten. Greiz siegte 13:12 beim SV Johannis Nürnberg, der bereits als Absteiger feststeht, Lichtenfels holte gegen den ASV Schorndorf einen überraschenden 15:12-Sieg und ist damit gerettet.
Markneukirchen steht auf dem 6. Tabellenplatz, Greiz punktgleich auf Platz 7, da in der Ringer-Bundesliga bei Punktgleichheit das Duell der punktgleichen Teams gegeneinander zählt und da hat Markneukirchen beim 17:10 in Greiz und beim 20:20 in Markneukirchen die Nase vorn.

Nun empfängt der RSV Rotation Greiz am kommenden Samstag den SC Kleinostheim. Um sich direkt für die Play-Offs zu qualifizieren und die Zwischenrunde zu umgehen, muss der SC Kleinostheim gewinnen. Markneukirchen empfängt den Überflieger SV Wacker Burghausen, für den es in Markneukirchen um die berühmte, ‚goldene Ananas‘ geht. Vielleicht sparen sie ihr Geld und kommen nicht mit dem Bestaufgebot, dann hätten wir genauso eine Chance, wie der ASV Schorndorf, der dem Titelverteidiger die bislang einzige Niederlage beibrachte“, hofft Andre Backhaus, denn dann könnte Markneukirchen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen. Unterliegt Markneukirchen am letzten Kampftag vor heimischer Kulisse gegen Burghausen, wovon man von der Papierform her ausgehen muss und Greiz gewinnt auch gegen den SC Kleinosheim, dann müssen die AVG-Ringer aus dem oberen Vogtland den Weg in die 2. Bundesliga antreten. 
Jörg Richter
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Noch einmal alles in die Waagschale werfen, am kommenden Samstag steht für die AVG-Ringer der letzte Vorrundenkampf an, ausgerechnet der Serienmeister SV Wacker Burghausen kommt dazu in die Musikhalle.