Budapest – Ganz nah dran an einer faustdicken Überraschung war Franz Richter (130 kg), der bei seinem EM-Debüt bei den Männern nur hauchdünn an Bronze vorbeischrammte. Gegen Konsta Mäenpaa (FIN) endete das Duell mit 1:1 Punkten. Riesenjubel gab es am Vortag im deutschen Lager, nachdem Richter, der am vergangenen Sonntag seinen 24. Geburtstag feierte, in der Qualifikation den Kroaten Marco Koscevic mit 7:3 Punkten aus dem Rennen warf und im Viertelfinale auch gegen den Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Tokio Iakobi Kajaia (GEO) mit 4:1 Punkten die Oberhand behielt. „Das war eine Weltklasseleistung“, sparte DRB-Sportdirektor Jannis Zamanduridis nicht mit Lob, obwohl Franz Richter im Halbfinale von Danila Sotnikov (ITA), der bis 2020 noch unter russischer Flagge kämpfte, gleich zu Beginn des Kampfes auf beide Schultern gedrückt wurde. „Wenn man so einen Weltklassemann wie Kajaia schlägt, hätte er auch eine Medaille verdient gehabt, doch dann waren es beim Ausheberversuch gegen Mäenpää nur wenige Millimeter und er hätte die Punkte geholt“, ärgerte sich Bundestrainer Michael Carl mit seinem Athleten über das knappe Ergebnis, bestätigte Richter jedoch eine starke Turnierleistung bei seinen ersten Titelkampf bei den Männern, die der Schwergewichtler mit Platz 5 beendete.
Bild & Text: Jörg Richter