Spielbericht von Olaf Meinhardt / Freie Presse

 

SV Merkur Oelsnitz gegen Reichenbacher FC 4:1 (2:1)

Schiedsrichter: Schiepe (Klingenthal), Zuschauer: 220 – Tore: 1:0 Hofmann (21.), 2:0 Pieschel (26.), 2:1 Kummer (40.), 3:1 Hofmann (74.), 4:1 Röhling (80.)

 

Merkur: Thoß, Ußfeller, Ebenhöch, Liebich (67.Prang), Ketzel, Knoll, Hofmann, Persigehl (85.Enders), Löscher (74.Röhling), Pieschel (84.Winkler), Bobach

 

RFC: Hettwer, Lange (82.Papkalla), Knappe, Dietzsch (60.Schmelzer), Kummer (82.Klotz), Kästner, Rosenmüller, Süß, Seidel, Horn (71.Deißler), Diegel

 

Die Erfolgsserie von Merkur Oelsnitz hielt auch am Schlusstag der Saison. Mit einem 4:1 über den bereits seit Wochen feststehenden Meister Reichenbacher FC blieb das Team von Kenny Häußler zum zwölften Mal unbesiegt. Mehr noch: Es schloß damit den Kreis, denn ihre letzte Niederlage bezog sie ausgerechnet gegen die Neuberinstädter ( 1:3 am 12.März) und sicherte sich obendrein den Vizetitel in der Staffel West ! Dass mit Robert Hofmann (38 Jahre) zusätzlich der Torschützenkönig (25 Treffer) aus der Teppichstadt kommt, krönt eine überaus erfolgreiche Saison. Nur der RFC wusste es noch besser zu machen, für den das „Schaulaufen“ aus der Liga mit zwei Niederlagen endete. Was Merkurs Trainer aber richtig einzuschätzen wußte: „Es ist schwer, wenn man seine Ziele wie die Reichenbacher erreicht hat, sich noch einmal voll zu motivieren. Wir wollten unbedingt Zweiter werden und dementsprechend ging es auch unsererseits zur Sache. Es war heute die Krönung einer ganz starken Rückrunde.“ Sein Gegenüber war nach den grandiosen Auftritten in den letzten Wochen zum zweiten Mal in Folge bedient: „Den Ausklang aus der Saison haben wir uns mit Sicherheit anders vorgestellt. Aber seit wir den Staffelsieg auch rechnerisch sichergestellt hatten, war der Riemen doch merklich runter. Am Ende steht der Aufstieg. Und das macht uns alle im Verein megastolz. Die Einstellung, der Biß haben heute wie schon in der Vorwoche gefehlt. Die Luft war raus. Ob verständlich oder nicht, dass soll jeder mit sich selbst ausmachen. Jetzt gilt es mal Pause zu machen um dann Mitte Juli uns für die neue höhere Aufgabe vorzubereiten.“  Die ersten Möglichkeiten in der Partie besaßen aber seine Jungs, als Peltsch (9./Kopf) und Rosenmüller (11.) nur knapp verfehlten. Dann aber machte Merkur das erste Mal richtig Ernst. Knoll schob den zentral stehenden Hofmann die Kugel auf den Fuß, der den herauseilenden Hettwer umkurvte und ins verwaiste Reichenbacher Gehäuse einschob – 1:0. Fortan gewannen die Gastgeber merklich Oberwasser und setzten gegen die oft zu lasch zu Werke gehende Reichenbacher Defensivabteilung einige Nadelstiche. So zeigte Pieschel über rechts gleich drei RFCern im Slalom die Hacken und platzierte die Kugel flach ins kurz Eck – 2:0. Doch  noch vor dem Pausenpfiff des gut amtierenden Schiepe fand Reichenbach urplötzlich zurück ins Geschehen. Dietzsch hohe Flanke köpfte Kummer am langen Pfosten einlaufend in die Maschen zum Anschluß. Mit Wiederbeginn wog das Geschehen zunächst hin und her. Lange scheiterte am Fuß von Thoß, den Abpraller setzte Süß in die Wolken (51.). Auf der anderen Seite verhinderte Hettwer (70.) gegen Knoll die Vorentscheidung. Oelsnitz wirkte bis zum Schluß aber weiter zielstrebiger, zweikampfstärker und auch schnörkelloser. In Richtung gegnerisches Tor blieb die beste Offensivreihe aus Reichenbach (90 Treffer) an diesem Tag einiges schuldig. Zum Kulminationspunkt avancierte dann die Minuten 71 und 74. Zunächst zischte Schmelzers flacher Versuch nur um Zentimeter am Oelsnitzer Pfosten vorbei. Wenig später rückte Merkus Goalgetter wieder in den Mittelpunkt. In Höhe des Elfmeterpunkt jagte er eine Eingabe von Prang in die Maschen. Den Schlusspunkt setzte dann Einwechsler Röhling. Erst Sekunden zuvor kommend ,bekam er von seinem Torjäger persönlich das Streitobjekt zur erfolgreichen Vollendung aufgelegt. Applaus gab es dann von draußen und drinnen für die letzte Auswechslung. Ricardo Persigehl (146 Einsätze/ 44 Tore) ging vom Rasen. Er beendet nach sieben Jahren bei Merkur seine Laufbahn, widmet sich in derZukunft den Nachwuchsfussball beim VFC Plauen. „Es waren tolle Jahre in Oelsnitz, aber auch die drei Serien zuvor in Reichenbach möchte ich nicht missen.“, sagte der 36 jährige nach dem Abpfiff. (OMH)

 

Bild: Rekordspieler Ricardo Persigehl bestritt unter den Augen seiner Kinder und Eltern sein letztes Spiel im Merkur-Dress und wurde bei seiner Auswechslung von dem Mannschaftskameraden und Zuschauern verabschiedet.  (Foto. Philipp Wilson)