Und der Kern dieser Geschichte lebt in Unterwürschnitz. Der heute 90-jährige Winfried Taubner hatte in jahrzehntelanger Arbeit herausgefunden und dokumentiert, dass nicht Friedrich der Große es war, sondern die Vogtländer selbst. Für Lottengrün gibt es eine Urkunde, einen Erbkauf, der auf das Jahr 1675 datiert und die Erdäpfel entsprechend als Kaufablöse mit auszeichnet. Und das war viel früher als es die Geschichtsbücher heute in der Regel lehren, was es natürlich noch zu ändern gilt. Der zweite Grund für die Feier waren 140 Jahre Feuerwehr in Lottengrün – aber wie Ronny Tenner den zahlreichen Gästen zu vermitteln vermochte – das sind keine 140 Jahre Freiwillige Feuerwehr. „Früher musste ausnahmslos jeder Mann ran und war für die Feuerwehr wichtig.“ 

So fand im Zeichen der Erdäpfel am Freitagabend ein wunderbarer Theaterabend statt, jung und alt vermochten mit Charme, Witz und filigraner Vorbereitung das Zelt zum Lachen und Schmunzeln zu bringen. Und es waren nicht nur Lottengrüner Darsteller, auch die Tirpersdorfer zauberten wunderbare Beiträge und untermauerten noch einmal, dass hier die Vogtländer die Ersten bei der Verbreitung der Kartoffel in unserer Region waren. 

Am Samstag dann ein wunderbarer Nachmittag mit den Feuerwehren. Die Tirpersdorfer Knirpse zeigten ihr Können und kamen mit Blaulicht nach Lottengrün, wo eine kleine Scheune brannte. Wie die Großen bauten sie B- und C-Schläuche zusammen, schlossen die Pumpe an die lokale Wasserstelle an und löschten den Brand. Man könnte meinen das diese Kinder ihre Eltern schon fast ersetzen könnten – eine tolle Nachwuchsarbeit in Tirpersdorf! Den anschließenden Gaudiwettkampf gewannen die Kottengrüner in einer Fabelzeit, vor den zeitgleichen Kameraden aus Bergen und Theuma und Vierter wurde Werda. Alle drei Tage waren kulinarisch wunderbar auch auf Erdäpfel getrimmt. So liefen die Lottengrüner Bambes, die Dämpferkartoffeln und die Kartoffelsuppe dermaßen gut, dass man oft einige Wartezeit für diese Leckereien in Kauf nehmen musste. Auch ansonsten war natürlich für die Kleinen viel geboten. Am Abend dann Tanz mit den Moonflyers, schon am Samstag fragten viele Gäste, ob dieses Fest nun jährlich stattfindet. 

Während dem wunderbaren und toll besuchten Zeltgottesdienst am Sonntag trafen schon die ersten Oldtimer und Traktoren ein, fast drei Stunden vor dem offiziellen Beginn der Oldie-Parade. Auch diese Aufgabe lösten die Lottengrüner hervorragend, es waren fast 100 Traktoren am Start und sicher noch einmal soviele PKW und Motorräder. Für die einen waren nun Benzingespräche auf der ersten Tagesordnung und die anderen bewunderten das tolle Programm im Festzelt am Nachmittag. Sebastian Pahner aus Theuma versteigerte ein kleines Bulli-Modell für den Tirpersdorfer Kindergarten und erzielte mit zwei Zulagen einen stolzen Preis von 400 EUR. Dankeschön lieber Sebastian! 

Sichtlich erleichtert, den Tränen nahe und stolz auf die Lottengrüner war dann um 19:30 Uhr Ronny Tenner, der letztlich die kompletten Fäden in der Hand hielt. Seine Lottengrüner Mannschaft hat das großartig gemacht, wie er alle Mitwirkenden hier lobte. Es war tatsächlich für einen 170-Einwohner zählenden Ort ein Fest der Superlative – fast alle haben mitgewirkt. Dankeschön auch an alle Mithelfer der anderen Orte, dem Heimatverein Tirpersdorf, der Feuerwehr Tirpersdorf und der Gemeinde. Dankeschön an alle Besucher und an die Besitzer der Oldies und an die Stand-Betreiber. 

Es gibt übrigens immer noch ein paar wenige Exemplare des Lottengrüner Erdäpfelkalenders mit unzähligen Kartoffelrezepten. Wer noch einen möchte, einfach eine kurze Nachricht mit Adresse an 0177/3571047 schreiben. 

Und ob nun das Kartoffelfest ein regelmäßiges oder sogar jährliches Event wird, ich glaube die Meinung ist heute noch geteilt. Die meisten Mitstreiter sind erst einmal komplett erschöpft und müssen wieder zu klaren Gedanken finden 😉

Dankeschön Lottengrün!  


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