SV Merkur Oelsnitz – BSV Irfersgrün 3:0 (2:0)
Drei Tage nach dem 4:2-Sieg gegen den als Tabellenzweiten angereisten Fortschritt Lichtenstein, hat Merkur Oelsnitz in der Fußball-Sachsenklasse mit einem souveränen, aber glanzlosen 3:0 gegen Irfersgrün nachgelegt. Oelsnitz hat sich damit vom Tabellenende zum Auftakt nach dem 0:7 gegen Schöneck mit 26 Punkten nach 13 Spieltagen auf Tabellenplatz zwei katapultiert. Irfersgrün dagegen, im Sommer nur durch den Rückzug vom VfB Auerbach II in der Klasse geblieben, bleibt in seiner zweiten Saison auf Landesebene mit 5 Punkten Schlusslicht und geht schweren Zeiten entgegen. Dabei hätten die Gäste nach fünf Minuten in Führung gehen müssen. Nach einem kapitalen Fehler im Spielaufbau vor dem eigenen Strafraum kam Kaiser frei zum Schuss und zielte knapp daneben. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherige Spielzeit. Wir machen vorn die Dinger nicht rein und kassieren hinten billige Gegentore. Beim ersten brauchen wir bloß resolut klären und den Ball weg schlagen und beim zweiten Tor gehen wir unnötig in den Zweikampf. Dies hat uns die Moral gebrochen, denn viel schlechter waren wir in Hälfte eins nicht“, war die erste Analyse vom Irfersgrüner Trainer Denny Bleich. In der Tat: Die Führung durch einen satten Vollspannschuss von Verteidiger Ußfeller – es war sein zweiter Treffer im 97. Punktspiel – war die Folge einer Fehlerkette in der Irfersgrüner Hintermannschaft (19.). Nur wenig später eroberte Wilson auf der rechten Außenbahn das Leder und Gashi hatte nach der flachen Eingabe im Zentrum leichtes Spiel beim 2:0 (28.). Zwei Freistöße von Günther (gehalten) und Reiher (übers Tor) waren danach die einzigen Offensivaktionen der Gäste. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff scheiterte der stark spielende Weiland zum zweiten Mal am aufmerksamen und vor allem im Herauslaufen gut mitspielenden BSV-Keeper Tilgner. Die Heimelf hatte gegen harmlose Gäste alles unter Kontrolle und erhöhte nach gut einer Stunde durch eine klasse Einzelaktion von Ebenhöch auf 3:0. Die Partie plätscherte anschließend vor 100 Zuschauern dem Ende entgegen und kurz vor Schluss konnte sich Merkur Schlussmann Lohse an seinem 24. Geburtstag bei einem guten Distanzschuss von Taher Ali auch einmal auszeichnen. „Wir haben gegen Spitzenteams wie Lok Zwickau, Lichtenstein oder Stollberg nur jeweils 0:1 verloren und gute Spiele gemacht, bringen uns aber immer wieder durch individuelle Fehler um den Lohn. Heute geht der Sieg für Oelsnitz aufgrund der zweiten Halbzeit aber so in Ordnung“, war das Schlussfazit vom Irfersgrüner Coach. Besser gelaunt zeigte sich Merkurs Co-Trainer Denny Buschner: „Wir wussten, dass das nach dem Sieg am Mittwoch ein ganz anderes Spiel wird und auch kein einfaches. Wir können sowohl die Leistung heute, als auch die Tabellensituation richtig einschätzen und es braucht keiner Angst haben, das einer abhebt. Denn im Fußball kann es in beide Richtungen sehr schnell gehen. Noch schauen wir nach hinten und sammeln Punkte für den vorzeitigen Klassenerhalt. Es macht einfach Spaß, denn die Stimmung und der Zusammenhalt in der Truppe sind überragend. Dazu kommt, dass alle Neuzugänge nicht nur sportlich, sondern auch vom Charakter sich als Volltreffer erweisen.“ (stwi)
📸: Johannes Schmidt
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