SV Barkas Frankenberg – SV Merkur Oelsnitz 2:1 (1:1)

Merkur Oelsnitz hat eine Woche nach dem 4:0-Sieg gegen Syrau am 26. Spieltag mit einer 1:2-Niederlage bei Barkas Frankenberg für die Überraschung in der Fußball-Sachsenklasse schlechthin gesorgt. Der Aufsteiger und Tabellenvorletzte feierte mit seiner körperbetonten Spielweise gegen den als Tabellenfünften angereisten Gast seinen ersten Heim- und zweiten Saisonsieg. André Rabe, Geschäftsführer vom Vogtländischen Fußball Verband, hatte schon am Freitag im Gespräch mit der „Freien Presse“ eine leichte Vorahnung: „Auch, wenn Oelsnitz durch ist und die Klasse hält, solche Spiele mit dieser Tabellenkonstellation liegen ihnen nicht. Dagegen bringt Merkur immer gegen Spitzenmannschaften eine top Leistung.“ Die Vogtländer hatten in der Anfangsphase durch Dominic Oehms Freistoß und Tim Spitzner die ersten Chancen und schienen ihrer klaren Favoritenrolle gerecht zu werden. Auf der anderen Seite konnte nach sieben Minuten der weit vor dem Tor stehende Merkur-Schlussmann Daniel Thoß im Zurücklaufen einen Schuss von der Mittellinie gerade noch über die Latte lenken. Dennoch gelang Oelsnitz die erhoffte frühe Führung. Andreas Knoll traf aus Nahdistanz zum 0:1 (19.). Kurios und irregulär war dann der Ausgleich zum 1:1 nach gut einer halben Stunde und zum ersten Mal rückte der über das gesamte Spiel unsicher wirkende Schiedsrichter Krompaß in den Mittelpunkt. Der 18-Jährige aus Dresden ahndete ein klares Foulspiel an Keeper Thoß nicht, der im Zurücklaufen in den Strafraum den Ball mit der Hand aufnehmen wollte, dabei aber vom Stürmer aggressiv attackiert und am Trikot gehalten wurde. Morgenstern schob anschließend den Ball ins leere Tor. Der Halbzeitstand kann durchaus als gerecht bezeichnet werden, da beide Teams noch Möglichkeiten zu weiteren Treffern hatten. In Halbzeit zwei ging Barkas mit ihrer einzigen Torchance sogar in Führung durch einen Kopfball von Milinski (67.) und verteidigte diese bis zum Schlusspfiff. Auch mit dem nötigen Glück, weil unter anderen Manuel Strobel noch in der Nachspielzeit mit einem Flugkopfball an die Querlatte scheiterte und das 2:2 knapp verpasste. Am Ende bleibt festzuhalten: Die Effizienz der letzten Spiele, Max Hertel lief zweimal alleine auf den Torhüter zu, ging diesmal total abhanden. Merkur Coach Kenny Häußler hat wieder einmal das andere Gesicht seiner Elf gesehen: „Es ist seit zwei Jahren immer das gleiche Problem mit der Einstellung und wir ziehen keine Lehren daraus. Das beginnt schon im Vorfeld und setzt sich dann auf dem Platz fort. Wir fahren dorthin, der Gegner macht sich nur mit acht Mann warm, weil der Rest davor noch in der Zweiten gespielt hat und das Spiel ist im Kopf schon gewonnen. Geben wir 100 Prozent, können wir jeden Gegner schlagen in der Liga und wenn nicht, dann kommt sowas raus wie heute. Auch wenn wir zwei Elfmeter hätten bekommen müssen, mache ich die Niederlage nicht nur am Unparteiischen fest. Junge Spieler machen Fehler und junge Schiedsrichter auch, obwohl es für uns in Frankenberg maximal unglücklich lief.“ (stwi)

Bild von J. Geigenmüller: Willi Schreiner, mit 144 Punktspielen in der Landesklasse und 11 in der Sachsenliga, ist mit großen Abstand Rekordspieler in der aktuellen Merkur-Mannschaft. Er konnte nach seiner Einwechslung in Frankenberg das Blatt auch nicht mehr wenden.

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